Heute kaum noch bekannt:
Lanzenbach hatte bis zum 1. August. 1956 mit dem Bahnhof in Kuchenbach einen Anschluss zum Personen-Bahnverkehr an
die älteste Schmalspurbahn des öffentlichen Verkehrs in Deutschland
An diesen Umstand erinnert eine Informationstafel des Steinmetzbetriebes Heller am Standort des damaligen Bahnhofs in Kuchenbach. In Schaukästen sind weitere interessante Details zu finden.
Die älteren Bewohner erinnern sich noch an die schnaufende Dampflok, die in gemächlichen Tempo die einspurige Strecke befuhr.
Ein 1- oder 2-Pfennigstück wurde von den Kindern auf die Schienen gelegt. Die von der Lokomotive plattgewalzte Münze wurde nach passieren des Zuges geborgen und bestaunt. Unsere damaligen „Mutproben“ waren also gegenüber den heutigen „Challenges“ eher unspektakulär.
Die Bahnstrecke gehörte zur Bröltalbahn („Brölbähnche“) und hatte eine Spurweite von 785 Millimeter. Sie war der Kern eines Eisenbahnunternehmens, das ab 1925 auch Linienbusverkehr durchführte und ab 1956 Personenverkehr nur noch auf der Straße betrieb. Das Schienennetz der Bröltalbahn war zu Zeiten seiner größten Ausdehnung insgesamt 87,3 Kilometer lang und diente am Ende hauptsächlich dem Güterverkehr. Bis 1967 blieb noch der am Ende defizitäre Güterverkehr, danach wurden auch die verbliebenen Gleisanlagen abgebaut
In den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts erkannte man auf der Suche nach Transportmöglichkeiten für die um 1830 gefundenen Eisenerzvorkommen im Bröltal den Nutzen einer Eisenbahnstrecke. Ein großer Verfechter dieser Bahnlinie war Emil Langen, der Generaldirektor der Troisdorfer Friedrich-Wilhelms-Hütte.
Am 3. Februar 1869 wurde die Brölthaler Eisenbahn-Actien-Gesellschaft (BTE) gegründet, die ab 10. Juni 1921 als Rhein-Sieg-Eisenbahn-AG (RSE) firmierte.
Später gewann die Bröltalbahn durch den Abtransport von Basalt aus den zahlreichen Steinbrüchen an Bedeutung. Die Strecke Beuel – Niederpleis – Hennef – Asbach führte auch über Lanzenbach durch das Hanftal. Am 20. Januar 1892 ging der Streckenabschnitt von Hennef nach Buchholz in Betrieb und wurde im gleichen Jahr bis Asbach verlängert. Acht Basaltsteinbrüche erhielten einen eigenen Gleisanschluss. Im Lauf der Zeit wurden die Dampfloks durch die Diesellok V13 ersetzt.
Der letzte Personenzug fuhr am 1. August 1956 zwischen Hennef und Asbach und der letzte Güterzug am 17. Mai 1967.
Plan und Ausführung
An die älteste Schmalspurbahn Deutschlands erinnert heute, neben der oben genannten Gedenktafel in Kuchenbach noch einige Meter Gleise vor dem Hennefer Bahnhof und die Teilstrecke der ehemaligen Trasse, die heute als Radweg zwischen Geisbach und Hermesmühle genutzt wird. Viele weitere Erinnerungen, eine Sammlung verschiedener historischer Triebfahrzeuge, Fotos und Dokumente findet man in dem historischen Bahnhofsgelände in Asbach im Westerwald. Dort ist das Museum der Rhein-Sieg-Eisenbahn untergebracht.
Die Öffnungszeiten und viele weitere Informationen findet man unter: https://museum-asbach.de/